Mit dem Rad zum Müßighof
Heuer gab es eine kleine Premiere bei den mittelfränkischen Grünen: die Ortsverbände Gunzenhausen und Merkendorf organisierten eine gemeinsame Radtour zum Müßighof am Brombachsee. Vom Bahnhof Gunzenhausen ging’s durch Wiesen und Wälder bis nach Absberg, wo sich nur wenige Meter vor Ortseingang der Müßighof im Seewasser spiegelt.
Dort angekommen wurden wir von Thomas Pelz begrüßt. Er ist Betriebsstättenleiter des Müßighof´s. Die Kreativwerkstatt, wie auch die anderen Betriebe des Müßighofs, ist eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung, die ihnen die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen soll.
Thomas Pelz führt uns durch die Räume, in denen die Tongussformen befüllt und gebrannt werden. Geschirr und Dekoartikel entstehen hier und werden liebevoll gestaltet. Die fertige Ware wird dann im eigenen Hofladen verkauft. Gleich neben der Werkstatt gibt es außerdem einen Raum für ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In dieser sogenannten TENE (Tageseinrichtung nach Erwerbsleben) werden vielfältige Möglichkeiten der Tagesgestaltung angeboten.
Anschließend zeigt uns Thomas Pelz die landwirtschaftlichen Betriebsstätten. In der dortigen Gärtnerei werden vor allem Tomaten, Gurken, Paprika, Kartoffeln, Salat und Rüben angebaut. Großen Wert legt man dabei auf die biologische Bewirtschaftung. Blattläuse werden z.B. mit Marienkäfern in Schach gehalten. Damit für die Marienkäfer auch immer genügend Nahrungsangebot da ist, werden Blattläuse auf speziellen Pflanzen sogar „auf Vorrat“ ausgesetzt. So entsteht ein natürliches Gleichgewicht.
Neben dem Gemüse- und Kartoffelanbau gibt es außerdem gut 120 Rinder auf dem Müßighof. Sie gehören zu den wenigen Beständen an fränkischem Gelbvieh, die es noch gibt und werden in Mutterkuhhaltung aufgezogen. In ihrem Stall können sie sich frei bewegen und haben einen Außenbereich. Neben den Kühen werden auf dem Müßighof außerdem noch Esel, Alpakas und eine ganze Menge Federvieh gehalten.
Es gibt noch viel zu erkunden und zu entdecken, zum Beispiel das betriebseigene Bistro. Seit 2011 werden dort die Beschäftigten des Müßighofs, aber auch Besucherinnen und Besucher bewirtet. Die Nachfrage ist groß. Die Energie für’s Kochen und Backen wird größtenteils durch eine Solaranlage gedeckt Im Bistro lassen auch wir uns die leckeren hofeigenen Speisen schmecken.
Bei Thomas Pelz bedanken wir uns für die erstklassige Führung und sind uns einig: der Besuch hat sich gelohnt und wir kommen gerne wieder an den Ort, wo Inklusion und Teilhabe auf so einzigartige Weise gelebt und gefördert werden.